Mittwoch, 23. April 2008

Kyôto und Nara - Kultur pur

Bevor es aufs Land ging, gab es mit Besuchen in Nara und Kyôto noch einmal Kultur pur. Hier konzentriert sich das kulturelle Erbe des Landes. So ist es auch kein Wunder, dass die klischeehaften Bilder von Tempeln, Schreinen, kahlgeschorenen Mönchen oder auch Teehäusern und Geishas im Grunde hier ihren Ursprung haben. Kyôto ist mit seinen 1600 buddhistischen Tempeln und 400 Shintô-Schreinen, wovon 17 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, eine Stadt, die man mindestens einmal im Leben besucht haben sollte.



Kyoto

Wie schon bemerkt, war ich recht zeitig da. So konnte ich am Morgen durch Gion und die für ihre exquisiten Teehäuser bekannte Hanamikoji streifen. Eigentlich wollte ich nur zum Koubu-Kaburenjo (=Theater), um mir eine Karte für das Miyako Odori am Abend zu sichern. Das ist eines der Jahresfeste, bei der man auch ohne tausende von Euros (im Ernst soviel) zu bezahlen, Geishas in ihren Künsten (Tanz, Gesang, Shamisen)bewundern kann. Jedenfalls fühlte ich mich schon ein wenig wie in einer anderen Welt. Natürlich waren alle Türe verschlossen, aber genau das ließ alles sehr echt wirken. Und tatsächlich hatte ich das Glück zwei Geishas bei Fotoaufnahmen in einem Innenhof zu erwischen.


Bis zum Abend sah ich dann keine mehr. Das lag wohl daran, dass es dann gemeinsam mit unzähligen anderen Touris zum Tempel-Hopping ging. Es war schon beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich zum größtenteils um Originalbauten spätestens aus dem 17. Jh. Handelt. Kyôtos Geschichte geht freilich weiter zurück. Von 794 - 1868 war es nach Nara die erste wirklich langfristige Hauptstadt Japans. Auch wenn sich die politische Bühne mit der Kamakura- und Edo Zeit schon im 10. Jh. nach Tôkyo verlagerte, blieb Kyôto bis heute das kulturelle Herz des Landes.


Nara

Nara war ab 701 die erste permanente Hauptstadt des Landes, bevor Kyôto nach knapp 100 Jahren Jahren zur Hauptstadt ernannt wurde, da in Nara die buddhistischen Priester einen zu großen Einfluss bekamen . Dennoch entspricht das einer einflussreichen Epoche in der japanischen Geschichtsschreibung, über die man auch seine Zwischenprüfung ablegen kann ;) In dieser Zeit fasste der Buddhismus Fuß in Japan und auch andere chinesische Errungenschaften wie zum Beispiel die Kanji (=Schriftzeichen) wurden übernommen.
Als Tourist habe ich Nara viel entspannter wahrgenommen, als Kyôto. Das mag zum einem am besseren Wetter an jenem Tag gelegen haben. Darüber hinaus ist Nara eher als Park zu sehen. Hier picknickt man am Fuße der zwei Pagoden des Kôfuku-ji, welcher zum Weltkulturerbe zählt. Andere Sehenswürdigkeiten wie der Kasuga-Taisha mit seinen unzähligen Laternen befinden sich direkt im Wald.

Was man natürlich bei Nara auch nicht vergessen darf, ist die riesige Population von Shika (=Rehe), die ganz zahm sind, sich streicheln lassen und immer sehnsüchtig nach Touristen, vornehmlich Kindern, mit Futter Ausschau halten ;)



Mehr Bilder gibts wie immer bei Flickr, u.a. zu sehen sind Rehe an den Mitbringselständen und natürlich jede Menge Tempel und Schreine...

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