Donnerstag, 15. Mai 2008

Hiroshima und Miyajima

Während ich diesen Eintrag verfasse, verlasse ich Honshû per Fähre in Richtung Kyûshû. Wie üblich auf großen Fähren in Japan gibt es hier auch einen Raum ohne Stühle, wo man die Schuhe auszieht und es sich auf dem Boden bequem macht. Nun ja …


Die letzten beiden Tage habe ich in Hiroshima und Miyajima zugebracht.
Das Foto zeigt den sogenannten A-Bomb-Dome.


Die Ruinen dieses Gebäudes haben dem Abwurf der Atombombe getrotzt und werden bis heute als Mahnmal erhalten. Dass sie allerdings 1996 zum Welt-KULTUR-erbe erklärt wurden, finde ich irgendwie abstrus.

In jedem Fall war es schon ein eigenartiges Gefühl in Hiroshima auf jener Brücke zu stehen, über der vor 63 Jahren die erste der zwei Atombomben abgeworfen wurde und die die Stadt dem Erdboden gleich machte. Zahlreiche Modelle und Fotos im Peace Memorial Museum verdeutlichten sehr eindringlich, welch unermessliche Zerstörung die Bombe angerichtet und welches Leid sie über die Bevölkerung gebracht hat. Die Ausstellungsstücke reichen von geschmolzenen Alltagsgegenständen, über Uhren, die genau um 8:15 -dem Zeitpunkt des Abwurfes- stehen geblieben waren bis hin zu Fotos, die die furchtbaren Verbrennungen der Menschen zeigen. Die Ausstellung ist ein Apell an den Frieden bzw. gegen Atomwaffen. Dem entsprechend scharf werden vorallem die Atommächte Russland, USA und Frankreich angeprangert. Andererseits drängte sich mir auch immer das Gefühl auf, dass es ausschließlich darum ginge Atomwaffen zu kritisieren, nicht aber den Krieg allgemein, konventionalle Waffen - oder aber auch Kernkraft. Irgendwie bin ich mit gemischten Gefühlen aus dem Museum heraus gegangen. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass es vollgestopft war mit Schulkindern, die einfach mal alles knipsen mussten, was ihnen vor die Nase kam. Ich hab tatsächlich noch nie ein solch überlaufenes Museum erlebt.


Wohler gefühlt habe ich mich heute auf Miyajima, einer landschaftlich sehr schönen Insel vor Hiroshima. Hier befindet sich auch das schwimmende Toori, welches viele Reisführer ziert und ein sehr beliebtes Japan-Motiv ist.


Das Toori ist dem Itsukushima-Schrein vorgelagert und in alter Zeit mussten alle Besucher dieser heiligen Insel jenes Tor passieren. Wobei dem Volk der Zugang ohnehin verwehrt wurde.
Bevor aber auch ich zum Toori gepilgert bin, habe ich einen kleinen Spaziergang unternommen und dabei die bösartigen Rehe auf der Insel u.a. dabei beobachten können, wie sie Fahrräder umgestoßen haben, nur um die Prospekte zu fressen, die sich in den Körben befanden.

Da sind die Warnhinweise überall auf der Insel wohl doch gerechtfertigt...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Janine!

Hört sich ja sehr interessant an...kann man in Hiroshima denn sonst noch irgendwelche Nachwirkungen der A-Bombe sehen??
Interessant ist auch das die Japaner scheinbar nicht nur im Urlaub angeregt und ausgiebig knipsen. Aber so sind sie halt...

Viele Grüße
M13

Anonym hat gesagt…

Viele liebe Grüße ans andere Ende der Welt von den heutigen collectoren Sabine, Susanne, Claudia, Adrienne und Petra ! Wir hätten gern 5 mal die Erdbeeren !

Jane hat gesagt…

na ob ihr die wirklich noch wollt, wenn das packet dann nach 2 monaten bei euch angekommen ist ;)