Freitag, 19. September 2008

Nikkô


Schließlich erreichten wir Nikkô - Neben Kyôto und Nara ein weiteres religiöses Zentrum Japans. Hier fanden wir nach einigem Suchen auch die berühmten Affen, die die drei Prinzipien des Tendai-Buddhismus verkörpern: "Nichts (Böses) hören, sehen oder sagen!"

Historisch hat Nikkô seine Wurzeln im 8. Jahrhundert, als der buddhistische Mönch Shôdô Shônin hier ein Kloster gründete. Gute 800 Jahre später, als man entschied hier das Mausoleum des Reichseinigers Ieyasu Tokugawa zu errichten, begann dann der eigentliche Hype um Nikkô. Ein riesiger Tempel-Komplex entstand, der sich als bald auch zu der Touristenattraktion vor den Toren Tôkyôs entwickelte.

So waren wir auch trotz frühen Aufstehens nicht allein und die spirituelle Stimmung, die wir erwartetet hätten, hatte keine Chance gegen die lärmenden Schulklassen, die sich an jeder Ecke zu Gruppenfotos aufstellen mussten.
Aber auch davon abgesehen war die Luft ziemlich schnell raus. Hier ein Tempel, da ein Schrein. Als Weltkulturerbe alle hervorragend restauriert und prunkvoll anzusehen, aber wahrscheinlich genau deshalb auch sehr künstlich wirkend.



Wir verschwendeten also nicht viel Zeit und wanderten ein Stück raus aus der Stadt, mal wieder entlang eines reißenden Flusses, zum sogenannten Gamman-ga-Fuchi (=Abgrund). Hier waren wir die einzigen Besucher und konnten dutzende von Jizô-Statuen bestaunen, die hier als Schutzheilige für Kinder und Reisende am Wegesrand aufgestellt worden sind.


Ich konnte nicht herausfinden, seit wann die Statuen dort stehen. Der Moosbewuchs und die Tatsache, dass der ein oder andere Kopf bereits durch einen anderen Stein ersetzt werden musste, zeugen von einigen Jährchen... Falls da jemand Bescheid weiß, würde ich mich über einen Kommentar freuen.
Nicht weniger alt erschien uns auch der kleine Friedhof, an dem wir auf dem Rückweg zum Auto vorbei kamen.



Fazit: Nikkô ist durchaus einen Besuch wert. Allerdings sollte man sich unbedingt ein Auto mieten um auch die Umgebung erkunden zu können. Die sanften Hügel des Nikkô-Nationalparks mit seinen Wasserfällen sind doch sehr sehenswert. So haben wir haben wir unsere Tour um Nikkô mit Wasserfall-Hopping fortgesetzt.

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