Dienstag, 30. September 2008

Hungrig im Nikkô-Nationalpark

Knapp 4 Tage verbrachten wir in der Gegend um Nikkô. So lange hatten wir Bus Nummer Eins gemietet. Unsere ersten beiden Nächte in selbigem verbrachten wir idyllisch am Chûzenji-See 10 Kilometer westlich von Nikkô. Als wir am ersten Abend dort ankamen, senkte sich langsam Nebel über den See.


Die Szenerie mit den Bergen im Hintergrund, ein paar vereinzelten Fischerbooten auf dem See und der Stille eines verlassenen Touristenortes hat uns doch ein wenig Gänsehaut eingejagt. Der Stellplatz direkt am See aber bot uns Gelegenheit gerade das in aller Ruhe zu genießen.

Am zweiten Tag kam es mir dann auch wie ein Geistesblitz, dass das runde rote Schild am Ufer nicht etwa, wie die rote Farbe vermuten lässt, "Baden verboten" heißt, sondern "Badestrand" :) Da hatte ich vor lauter Entspannung den Kopf ausgeschaltet und mein schlaues Wörterbuch hab ich während meines gesamten Aufenthaltes ja sowieso eher stiefmütterlich behandelt.
Aber für uns hat dieses Schild so oder so keine Rolle gespielt. Viel zu spannend war es, ein abendliches Bad zu nehmen, während hinter den Bergen Blitze den Nachthimmel erleuchteten.

Einziges Manko war, dass es in dem Ort keinen einzigen Conbini gab und die Nahrungsaufnahme so wohl geplant sein wollte. Ansonsten konnten einem die Serpentinen, die den Ort von Nikkô trennen, nach 2x hin und 2x zurück doch ziemlich nerven. Erst recht, wenn man sie nur fährt, um etwas zu Essen zu erstehen.

So haben wir auch bei der Weiterfahrt gelernt, dass es nicht nur auf Hokkaido Straßen gibt, wo es weit und breit keine Geschäfte gibt. Auch in einer Gegend, die man für touristisch erschlossen hält, kann man Stunden mit knurrendem Magen unterwegs sein. Eigentlich wollten wir nur schauen, ob wir ein paar Affen antreffen, die sich laut unserem Atlas ein paar Kilometer nördlich vom See aufhalten sollten. Irgendwann saßen sie tatsächlich direkt vor uns auf der Straße. Nachdem sie ein entgegenkommendes Auto aber verscheucht hatte, wollten sie sich auch für unsere Kamera nicht mehr zeigen. Also fuhren wir anstatt zurück einfach weiter. Bergsraßen sind schließlich immer ein Garant für kleine Abenteuer. "Mal schaun, was da noch so kommt..." Es kam viel Nebel und schließlich die Dunkelheit. Immer wieder vielversprechende (sprich: Nahrungs-versprechende) Ortsschilder. Die stellten sich aber meist als ziemlich verlassen raus. Kein Restaurant, geschweige denn ein Conbini. Selbst der Imbiss am groß angekündigten Staudamm war dicht. Irgendwann hatten wir es dann endlich wieder zur Hauptstraße und damit zum rettenden SevenEleven geschafft ...

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