Dienstag, 29. April 2008

Kobe

Meine erste Hostfamilie war ja wirklich ganz lieb und auch die Arbeit nicht schwer. Aber dennoch haben sie einen Stress verbreitet, dass ich mir erstmal eine kleine Hotel-Auszeit genommen habe, bevor es morgen weiter geht.
Ich bin sehr froh über diese spontane Entscheidung, denn so hatte ich Gelegenheit mir Kobe anzusehen. Die Stadt gilt als eine der schönsten in Japan. Weniger aus kultureller oder touristischer Sicht - Vielmehr als Stadt zum Leben.
Den meisten mag sie wegen des schweren Erdbebens 1995 ein Begriff sein, bei dem 6000 Menschen getötet wurden und unzählige obdachlos wurden, da das Erdbeben solch schwere Schäden angerichtet hatte.
Nun aber ist Kobe "wie Phoenix aus der Asche" auferstanden und strahlt angeblich mehr denn je. Ich kann das nur bestätigen.

Kobe ist sehr übersichtlich. Mit 1,5 Millionen Einwohnern bildet es einen ca. 40 Kilometer langen und etwa 5 Kilometer breiten Streifen an der Küste entlang, der im Norden vom Rokkô-Bergrücken begrenzt wird. So fällt die Orientierung leicht und der Kompass konnte zu Hause bleiben ;) Der Hafen ist von futuristischen Bauten geprägt, die besonders am Abend sehr eindrucksvoll anzusehen sind.


Die großzügig angelegten, von Bäumen gesäumten Boulevards nördlich davon sind mit zahlreichen kleinen Parks und Wasserspielen so angelegt, dass das Shoppen nicht zum Stress ausartet. Die Architektur ist modern und sehr vielfälig. Alles ist sehr lebendig, aber nicht überfüllt. Folgt man den Straßen in den Berg hinein, findet man gepflegte Wohnhäuser in den kleinen mediteran anmutenden Gässchen. Bei den vielen italienischen Restaurants und dem wuderschönen Wetter heute habe ich mich heut schon ein wenig wie im Mittelmeerurlaub gefühlt.


Das gehört aber auch zum touristischen Konzept. Hier befinden sich nämlich die "Ausländervillen", wo sich Anfang des 20. Jh. u.a. deutsche und holländische Händler niedergelassen haben. Das hat den Hintergrund, dass (nachdem das Land durch das Shogunat 200 Jahre lang abgeschottet war)in dieser (Meiji-)Zeit Ausländer sehr gern gesehen waren und auch die ursprüngliche Gründung der Stadt in diese Zeit fällt. So gibt sich Kobe bis heute sehr westlich und kosmopolitisch.

Nicht zuletzt lohnt auch eine Gondelfahrt auf den Bergrücken. Von hier aus kann man den Blick über die Stadt und die Bucht genießen und anschließend durch einen akkurat angelegten Garten, vorbei an Wasserfällen wieder ins Tal wandern.


Kobe ist in jedem Fall eine Reise wert!

4 Kommentare:

Paul hat gesagt…

Das Essen auf Flickr schaut lecker aus... gabs auch ein bischen vom Kobe-Beef ? :o)

Jane hat gesagt…

Nich so richtig. Ich dachte mit dem Gyuu-Tataki, was du auf dem Bild gesehen hast, reichts auch. Und irgendwie hatt ich an dem Tag eher Lust auf Sushi.

Anonym hat gesagt…

Kannst Du echt mit dem Kompass umgehen ? ...Respekt! Olaf sagt ja immer über mich ...aus dem Geschäft rauskommen - 1 maldrehen -Orientierung verloren! Aber ganz so schlimm ist es doch auch nicht.
Kobe hört sich interessant an - mit den italienischen Restaurants, iss mal was anderes als Sushi.
Liebe Grüße von den Frankfurtern!

Jane hat gesagt…

Ja, der Kompass hat sich tatsaechlich als die beste variante fuer mich herausgestellt, sich im Grossstadtdschungel zu orientieren. Eine Karte is gut und schoen, aber wenn man nich weiss, wo norden is und keine strassenschilder findet, kann man damit in osaka auch wenig anfangen.