Dienstag, 13. Mai 2008

Seto-Naikai: Die japanische Inlandsee


Als wir gestern von unserer kleinen Dorfveranstaltung nach Hause kamen, war die Abendluft von einem wohlriechenden Duft erfüllt. Ich fragte Masaki-san, was das sei und er erklärte mir, dass die Orangenblüten jetzt anfingen zu blühen und dass im Sommer die ganze Insel in diesen Duft gehüllt sei. Dank des milden Klimas wachsen hier das ganze Jahr über Zitrusfrüchte, denn auch jetzt sehe ich überall Zitronen und verschiedene Mikan- (=Orange) Arten an den Bäumen. So vergeht kaum ein Tag bei den Yokomotos, an dem wir nicht Marmelade herstellen, Zitronen pflücken oder Unkraut zwischen den - zu meinem Leidwesen - äußerst niedrigen Bäumen jäten. Hier ein Bild meiner aktuellen Wwoof-Mutter Keiko in der Marmeladen-Küche:


Zum Duft der Früchte kommt die atmosphärische Lage der Insel inmitten der japanischen Inlandsee, einem Binnenmeer, das durch die großen japanischen Inseln Honshû im Norden, Shikoku im Süden und Kyûshû im Westen begrenzt wird. Die einzigartige Meereslandschaft ist durch tausende kleine Inseln geprägt und wirklich schön anzusehen. So wurden weite Gebiete der Seto-Naikai bereits 1934 zum Nationalpark erklärt und sind heute ein beliebtes Urlaubsziel. Sozusagen das Mittelmeer Japans. Mein letzter Host, Taniguchi-san, erklärte mir sogar, dass der Teil der Inlandsee bei Ushimado, an dem wir dort waren, als "Nihon no Ege" (Japanische Ägäis) bezeichnet wird.

Keine Kommentare: